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Wenn schon, dann richtig: auch der Pokal ging nach Madureira. Im Finale setzte man sich knapp mit 2:1 gegen Cruzeiro durch, die immer deutlichere Ansprüche auf einen Titel anmelden. In diesem Finale war Madureira jedoch (noch) eine Nummer zu groß. International konnte nur Flamengo für ein leichtes Lächeln der brasilianischen Fans sorgen. Dass der international beste Verein es nur bis ins Achtelfinale der AL schafft, ist leider ein realistisches Bild der Liga, die sich weiterhin im Keller der LW befindet. Um die Stimmung zumindes der Vereine in Rio und Umgebund aufzuhellen, wurde der berühmte Karneval von Rio um eine Woche verlängert. Comeback des Jahres: Rodrigo Cavalho, langjähriger Trainer von Mirassol wagt einen Neuanfang bei Palmeiras in der 2. Liga und schafft direkt den Aufstieg. Nach Ausflügen in die deutsche Verbandsliga, nach Guatemala und Jamaika ist Cavalho wieder zu Hause: "Mir fehlten die tollen Strände, die Korruption, die Schießereien in den Vorstädten ... jetzt bin ich wieder da, wo ich hingehöre!" Pokal als Glücksspiel: das hat es in der Geschichte des Pokals noch nicht gegeben: die beiden Halbfinalspiele wie auch das Finale wurden durch das Elfmeterschießen entschieden. Flamengo, Cruzeiro, Sao Luis und Duque de Caxias standen im Halbfinale, bevor die große Lotterie losging. Am Ende stand Sao Luis als Sieger, das trotz eines gewissen Glücks von einem absolut verdienten Sieg überzeugt war und so zum ersten Mal das Double feiern konnte. Der Abstiegskampf war mäßig spannend. Einzig das Duell Santos gegen Botafogo hatte es in sich und wurde erst am letzten Spieltag entschieden. Mit dem glücklichen Ende für Santos. Trainer Kasch Mir kündigte in seiner Euphorie an, in der nächsten Saison endlich mal wieder um den Titel spielen zu wollen. International war es traurig wie immer: einzig Cruzeiro konnte positiv überraschen und in der ersten internationalen Teilnahme seit 03/11 immerhin in die KO-Runde einziehen, wo dann allerdings Endstation war. Ansonsten das übliche Bild: viel Hoffnung, aber wenig Konkretes. Kann nur besser werden. Comeback des Jahres: Franz Asberger ist wieder Trainer von Fluminense. Nachdem er einige Wochen vorher spektakulär entlassen wurde, nachdem er mit der Frau des Präsidenten eine romantische Stunde im Sand auf der Copacabana erlebt hatte, wurde er aufgrund der großen Notlage des Vereins gebeten, wieder einzusteigen. Neben einem fürstlichen Gehalt bekam er auch die Frau des Präsidenten versprochen. Ein historisches 4-0 gegen Flamengo steht erstmals seit mehr als 30 Saisons im Geschichtsbuch des FMO FlaFlu. Es war das letzte Spiel von Manager Franz Asberger, er stand heulend in der Kurve um das Feedback der Fluminense Fans in Empfang zu nehmen. Franz seine Aussage nach dem Spiel war "Danke an meine Jungs, das wir nach all den Jahren endlich mal ein FlaFlu gewinnen konnten, und vor allem das es so deutlich war. Es tut mir leid das ich den Vorstand nicht von meiner Fluminense Vision überzeugen konnte." Bela Gutmann, der Manager von Flamengo meinte nach dem Spiel. "Verdammt, die Fans hätten seinerzeit nicht den VW Käfer von Franz versenken sollen!" Auch Patrick von Vasco wurde auf der Tribüne gesichtet. Sein Kommentar war,"Na ja jetzt weiß ich wo die Botafogo Millionen für den Stadionausbau gelandet sind. Und dafür mußte ich seinerzeit nach Curitiba in den Dschungel!?!? Aber so läuft das halt hier in Rio" Der neue Manager von Botafogo, Chris Meng war von all den Vorkommnissen etwas überwältigt und bat sich eine entsprechende Einarbeitungszeit aus. "Hey Leute, ich bin erst diese Saison in dem brasilianischen Löwenkäfig von Rio gesperrt worden, bitte gebt mir noch etwas Zeit um mit meiner Mannschaft, auf das Alles zu reagieren. |
Auch den Pokal konnte sich Sao Luis sichern: durch ein 3:0 im Finale gegen Duque de Caxias konnte man sich überlegen durchsetzen und zum dritten Mal in Folge den Pokal gewinnen. Nachdem sich Sao Luis viele Jahre im Pokal schwer tat, scheint der Bann endgültig gebrochen und der Pokal zum Privateigentum des Vereins zu werden. Trainer Alex Dee kündigt entsprechend an, den Pokal in den eigenen Vereinsfarben einzufärben, da er auf Dauer in Sao Luis bleiben wird. International: das Wort "Debakel" wäre noch ein Kompliment für das absolute Desaster, das die brasilianischen Vereine international erleben mussten. 5,36 Punkte, kein einziger Verein in der Ko-Runde: historischer Tiefpunkt in der Geschichte der brasilianischen Liga. Verbandspräsident Texeira kündigt an, den brasilianischen Fußballverband dem afrikanischen Verband anzuschließen, da der amerikanische anscheinend zu schwer ist. Einzig Positives nach dieser Saison: es geht aufwärts, weil es nicht noch tiefer geht. Überraschung der Saison: Vasco da Gama legte mit seinem Trainer Patrick eine sensationelle Saison hin und belegte mit 67 Punkten Platz 4 in der Liga, das historisch beste Ergebnis der Vereinsgeschichte und vor allem ein Platz vor Flamengo, die erstmals seit Urzeiten nicht die beste Mannschaft aus Rio sind. Während Trainer Patrick von einem verdienten Lohn für harte Arbeit spricht, vermutet Trainer Gutmann von Flamengo eine Mischung aus purem Glück und übelster Korruption. Aufsteiger: mit Victoria, Internacional und Botafogo kehren drei Traditionsvereine in die 1. Liga zurück. Internacional, immerhin ehemaliger Sieger der Amerika-Liga, ist erstmals seit 3/12 wieder in der 1. Liga, nachdem man viele Saisons in der 3. Liga vor sich hinvegetieren musste. Erstaunlicherweise schaffte die Mannschaft den Aufstieg sogar ohne Trainer. Präsident Tatinga: "Ein Trainer wäre für uns zu teuer gewesen!" Immerhin im Pokal ist und bleibt Duque de Caxias schlagbar. Im Halbfinale war Endstation und so konnten die beiden Mannschaften, die sich in der Meisterschaft gewöhnlich Silber und Bronze teilen, mal wieder einen Titel unter sich ausspielen: Sao Luis konnte sich in einem packenden Finale mit 2:1 gegen Madureira durchsetzen. Trainer Alex Dee konnte durch einen simplen Trick von seinem Ritual abgehalten werden, dass er sonst nach Titelgewinnen pflegt: die Anwesenheit eines hungrigen Polizeihundes konnte ihn davon abhalten, nackt den Badestrand zu stürmen. Abstiegskampf gab es eigentlich keinen: Indio de Manaus, Sao Paolo und Victoria müssen den bitteren Gang in die 2. Liga antreten. Erwähnenswert ist der Einstieg von Sunny der Täter bei Victoria, der das Ruder zwar nicht umreißen konnte, aber für den Neuaufbau des Traditionsvereins der richtige Mann sein dürfte. Wobei Victoria in letzter Zeit noch jeden kleinkriegte, der sich auf die Trainerbank traute. International lief es wie immer: "durchwachsen" wäre noch zu schön gesagt. Am nächsten dran am internationalen Titel war Duque de Caxias, als Trainer Johnny Joint angeboten hat, den nationalen Titel gegen den internationalen Titel zu tauschen. Als der Sieger der Copa Libertadores, Estella Roha, aber keine Lust zeigte, Meister in Brasilien zu werden, war auch diese Möglichkeit dahin. Wechsel des Jahres: unter spektakulären Umständen verließ Franz Asberger Fluminense aus Rio und wechselte nach Porto Alegre zu Internacional. Nachdem Asberger dem Vorstand immer wieder seinen Rücktritt angeboten hatte und dieser immer wieder abgelehnt worden war, griff Asberger zum letzten Mittel, das ein Trainer hat, wenn er gefeuert werden will, und begann eine Affäre mit der Frau des Präsidenten Pedro Abad. Danach wurde er endlich gefeuert und dies auch noch nach dem ersten Sieg im FlaFlu seit 123 Saisons. Der neue Präsident von Porto Allegre ist bereits geschieden: "Asberger kann gerne an meine Ex ran! Ich habe mich seit Jahren nicht mehr getraut." Neustart in Brasilien: Nachdem Mirasoll nach dem Weggang von Rodrigo Cavalho vom Ruhrpott-Urgestein Huub Stevens betreut worden war, heuert nun ein weiterer prominenter Trainer an: Monthy Python, der nach vielen Jahren den trüben Nieselregen auf der britischen Insel gründlich satt hatte und endlich mal Sommer, Sonne und Strand erleben wollte. Dass Mirassol nicht an der Küste liegt, hat ihm dummerweise keiner vorher gesagt. Der Verein hat ihm aber eine Dauerkarte fürs Freibad geschenkt. Bem Vindo ao Brasil! |
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Sprücheklopfer
Ottmar Hitzfeld ist noch nie auf die Tribüne verbannt worden, ich auch nicht. Aber bei mir wird es sicher nicht mehr lange dauern.
Matthias Sammer